Der persönliche Austausch zwischen Kunde und Sparkasse war dabei ein maßgeblicher Faktor. In unzähligen Gesprächen mit gewerblichen Kunden ging es häufig nicht nur um eigentliche Bankprodukte, sondern um handfeste Ratschläge, wie zum Beispiel angesichts steigender Energiekosten die Liquidität besser im Unternehmen gesteuert wird oder wie man auf Lieferkettenengpässe angemessen reagieren kann, indem man auch einmal einen Auftrag ablehnt. Darüber hinaus stellte die Sparkasse Oberhessen auch unter schwierigen Bedingungen weiterhin wichtige Kredite zur Verfügung. Niemandem wurde ein Kredit gekündigt, im Gegenteil – es wurden neue Kredite bewilligt, denn wir sind der Überzeugung: Wer ein tragfähiges Geschäftsmodell hat, übersteht auch mehrere Krisen. Gemeinsam mit den Betrieben haben wir nach vorne geschaut, nach Lösungen gesucht und diese auch gefunden.

Trotz der Umstände behielten die Firmen ein zentrales Thema weiter im Blick: Die mittelständischen Unternehmen in der Wetterau und dem Vogelsberg waren und sind gefordert, ihre Produktionsweise im Sinne der europäischen und deutschen Klima- und Umweltziele langfristig klimaneutral zu gestalten. Darüber hinaus ist ein nachhaltiges Unternehmensmodell für den Mittelstand längst ein wichtiger Wettbewerbsfaktor, denn immer mehr Verbraucher verlangen nachhaltige Produkte. So galt es, sowohl Investitionen für die Zukunft umzusetzen als auch das ganz normale Alltagsgeschäft abzusichern. In diesem Wandlungsprozess steht die Sparkasse Oberhessen der regionalen Wirtschaft als stabiler Transformationsbegleiter zur Seite.

Das zeigt sich in unseren Büchern: So wuchs der Kreditbestand der Sparkasse Oberhessen im Jahr 2022 um nahezu 377 Mio. Euro bzw. 9,9 % auf rund 4,2 Mrd. Euro. Für die Investitionen des Mittelstandes stellte die Sparkasse Oberhessen insgesamt über 1,9 Mrd. Euro zur Verfügung, 6,5 % mehr als im Vorjahr. Dazu zählen auch Kreditzusagen für erneuerbare Energien und nachhaltige Projekte. So finanzierte die Sparkasse Oberhessen zum Beispiel im Konsortium mit weiteren Kreditinstituten die Anschaffung von Nahverkehrszügen des RMV, die durch Wasserstoff-Brennstoffzellen angetrieben werden und demnächst auch Friedberg bedienen werden.

Unsere fachlich fundierte Beratung war hierbei für viele Menschen das Schlüsselelement: Ging es den einen darum, eine eiserne Reserve für Notfälle zu entwickeln oder eine Rücklage fürs Alter aufzubauen, hatten andere die effektive Rendite ihrer Geldanlagen im Blick. Die Faustregel eines ausgeglichenen Anlagemixes kam hier vielfach zum Tragen – so waren klassische Sparprodukte, täglich verfügbare Einlagen, Termingelder und Wertpapiere gefragt.

Das schlägt sich in den Zahlen der Sparkasse Oberhessen nieder: Auf der Einlageseite haben die Kundinnen und Kunden rund 4,8 Mrd. Euro angelegt, das sind 8,5 % bzw. rund 374 Mio. Euro mehr als noch im Vorjahr. Trotz der Turbulenzen an den Börsen stieg die Anzahl der Wertpapierdepots um 600 Stück auf 36.962 Depots an. Das Anlagevolumen in Wertpapieren belief sich auf über 1,4 Mrd. Euro und sank gegenüber dem Vorjahr nur marginal.

Die Rückkehr der Zinsen wurde auf der anderen Seite – nämlich der der Kreditnehmer – zur neuen Herausforderung. Dementsprechend zurückhaltend reagierten unsere Kundinnen und Kunden bei Immobilienfinanzierungen, und dem zwölfjährigen Immobilienboom ging ab der zweiten Jahreshälfte 2022 die Luft aus. Trotzdem steigerte sich die Anzahl der bewilligten Baufinanzierungen in 2022 um 9,3 % auf 1.720 ausgegebene Neukredite, denn noch vor der Zinswende zum Jahresbeginn erfüllten sich viele Bauwillige ihren Wohntraum. Beliebt ist auch wieder der Bausparvertrag, mit dem man sich günstige Zinsen für die Zukunft sichern kann: Der Absatz stieg hier im Volumen um 33,4 %.

Um bei der Baufinanzierung eine möglichst große Flexibilität bieten zu können, geht die Sparkasse Oberhessen außerdem neue Wege und vergleicht die eigenen Konditionen im Beratungsgespräch ganz transparent mit denen der Mitbewerber, um so die beste Finanzierung für die Kundinnen und Kunden zu finden. Interessenten sparen sich so den Weg zu Vergleichsportalen oder zu anderen Banken und profitieren gleichzeitig von einer umfassenden und fairen Beratung – inklusive direktem Vertragsabschluss.

Die ersten Punkte auf der Agenda sind umgesetzt. Wir beziehen konsequent „grünen Strom“ und haben so unsere CO₂-Emmission um 1/3 gesenkt. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten wir die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten, sparen so Arbeits- und Geschäftsreisewege ein und schaffen darüber hinaus eine bessere Work-Life-Balance. Über die Initiative „JobRad“ motivieren wir mit günstigen Anschaffungsangeboten dazu, das Fahrrad zu nutzen. Um die Gebäude der Sparkasse Oberhessen in ihrem Verbrauch zu optimieren, führen wir gezielt Energieprüfungen mit Fachleuten durch und unseren Fuhrpark stellen wir sukzessive auf E-Mobilität um. Und wenn wir Papier nutzen, dann ausschließlich Recycling- oder FSC-zertifiziertes Papier.

Damit die Sparkasse Oberhessen diesen Weg schnell und effektiv weitergeht, haben wir uns vernetzt und kooperieren mit vielen Partnern. Beispiele hierfür sind der Austausch in der IHK Gießen-Friedberg sowie die Mitgliedschaft in der Initiative „Wetterau macht’s effizient“, der Energiegenossenschaft Vogelsberg eG und der Mittelhessischen Energiegenossenschaft.

Heute an morgen denken, die Zukunft aktiv und verantwortungsbewusst gestalten, diese Ziele sind vielen Menschen wichtig – auch bei ihrer Geldanlage. Daher fand der Weltspartag 2022 unter dem Motto „Nachhaltig sparen. Nachhaltig handeln. Nachhaltig schenken.“ statt. Natürlich passend mit Sonder-Produktangeboten für nachhaltige Wertpapieranlagen. Und anstelle der üblichen Geschenke, die meist aus Fernost stammten und alles andere als nachhaltig waren, spendeten wir für jede Einzahlung auf ein Kinder- bzw. Jugendkonto 2 Euro an den oberhessischen klimafairein e. V., der sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2030 eine Million Bäume in der Region zu pflanzen. Insgesamt konnte die Sparkasse Oberhessen 15.000 Euro an die Umwelt- und Klimaschützer überreichen.

Viel zu feiern gab es auch bei den Roten Teufeln des EC Bad Nauheim. Die Eishockeyprofis erreichten in der zweiten Deutschen Eishockey Liga fulminant die Play-offs und wurden Vizemeister. Schon mit dem Start in die Saison 2022/2023 hatte die Sparkasse Oberhessen ihr Sponsoring für den Verein deutlich ausgeweitet. Für die kommenden Spielrunden wurde ein Sponsoringpaket in Höhe von je 40.000 Euro geschnürt – und damit sind wir ein fester Teil der Fangemeinde der Roten Teufel.

Abseits von Sport, Bildung, Umweltschutz und Kultur war das Förderengagement der Sparkasse Oberhessen durch die weltweiten Geschehnisse deutlich geprägt durch soziale Themen. Gerade hier zeigte das sprichwörtliche „Rückgrat der Gesellschaft“ einmal mehr, wie wichtig bürgerschaftliches Engagement ist: Mit Eintreffen der ukrainischen Geflüchteten schwappte eine Welle der Solidarität und Hilfe durch Oberhessen, unzählige Ehrenamtliche sammelten Kleidung und Spielsachen, halfen bei der Unterkunftssuche oder stellten Benefizveranstaltungen auf die Beine. Mit einer Sonderförderung in Höhe von 30.000 Euro stellte die Sparkasse Oberhessen schnelle und unbürokratische finanzielle Hilfe zur Verfügung.

Die Folgen der hohen Inflation und die Energiekrise machten sich in der zweiten Jahreshälfte bemerkbar und trafen vor allem diejenigen am härtesten, die ohnehin nicht viel haben und auf Hilfe angewiesen sind. Um den oberhessischen Tafeln bei ihrer wichtigen Versorgungsaufgabe zu helfen, hatte die Stiftung der Sparkasse Oberhessen auf Initiative der beiden Landräte Manfred Görig und Jan Weckler eine Förderung in Höhe von 75.000 Euro bereitgestellt.

Mit einem Gesamtbetrag von rund 640.000 Euro wurden 1.026 Projekte gemeinnütziger Vereine und Einrichtungen durch Spenden und Sponsoring unterstützt und ermöglicht. Fast 240.000 Euro schüttete die Stiftung der Sparkasse Oberhessen aus.

Besonders zeichnet uns unsere klare Unternehmenskultur aus: Die Sparkasse Oberhessen pflegt ein wertvolles, positives und produktives Miteinander über alle Hierarchieebenen hinweg – vom Azubi bis zum Vorstand. Zukunftsprojekte werden gemeinsam angepackt und das Mitdenken und Mitmachen aller ist gefragt. Auch die Leitsätze, die den Kulturvorsatz prägen, sind gemeinschaftlich entstanden. Darauf sind wir stolz und widmen diesen Normen ein eigenes Kapitel in diesem Bericht.

Trotzdem treffen im Alltag auch bei uns verschiedene Interessen und Bedürfnisse aufeinander, die es auszubalancieren gilt. Fakt ist: Wo Menschen zusammenarbeiten, sind Konflikte normal und üblich. Wenn sich Parteien nicht mehr alleine einigen können, ist eine Mediation – also ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem Parteien mithilfe eines oder mehrerer Mediatoren eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konflikts anstreben – eine gute Option. Darauf setzt seit 2022 auch die Sparkasse Oberhessen: 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen, Konflikte im Berufsalltag der Sparkasse zügig beizulegen.

Die Sparkasse hat als Arbeitgeberin noch einiges mehr zu bieten: Wir engagieren uns für die berufliche und persönliche Entwicklung unserer Mitarbeitenden, darum fördern wir vorhandene Talente und lassen Raum für die Entfaltung neuer Fähigkeiten. Wir honorieren die Leistungen mit 14 Monatsgehältern und 30+ Urlaubstagen. Wir sagen Danke für Engagement und feiern das auf Betriebsfesten und Mitarbeiter-Ausflügen. Wir vernetzen unser Personal mit einer eigenen Mitarbeiter-App – also einer internen Social-Media-Plattform. Und für alle gab und gibt es ein eigenes iPad für den persönlichen Gebrauch. Unsere Suche nach Personal geht weiter – und dabei freuen wir uns auch über Quereinsteiger, die sich uns anschließen möchten.

1. Respekt

Als Mitarbeiter der Sparkasse Oberhessen leiten mich Respekt, Wertschätzung, Integrität und Loyalität. Positives wertschätze ich situations- und personenangemessen ausdrücklich.

2. Erfolgsorientierung

Als Mitarbeiter der Sparkasse Oberhessen orientiere ich mich in meinem Denken und Handeln stets am unternehmerischen Gesamterfolg. Hierfür setze ich mich mit aller Kraft ein.

3. Kundenzufriedenheit

Als Mitarbeiter der Sparkasse Oberhessen leitet mich die Zufriedenheit unserer Kunden in zentraler Weise.

4. Vertrauenskultur

Als Mitarbeiter der Sparkasse Oberhessen arbeite ich in einer ausgewogenen Balance aus Vertrauen und Reflexion. Mit Fehlern gehe ich konstruktiv und professionell um.

5. Sinnhaftigkeit

Als Mitarbeiter der Sparkasse Oberhessen tue ich alles dafür, dass ich sehr gerne für unsere Sparkasse arbeite und einen Sinn für mich darin finde.

6. Veränderungskompetenz

Als Mitarbeiter der Sparkasse Oberhessen gehe ich bereitwillig und professionell, mutig und optimistisch mit Veränderungen um.

7. Eigenverantwortung

Als Mitarbeiter der Sparkasse Oberhessen denke und handle ich auf der Basis klarer Vereinbarungen eigenverantwortlich und eigeninitiativ.

8. Teamfähigkeit

Als Mitarbeiter der Sparkasse Oberhessen bringe ich mich bereichsübergreifend, interdisziplinär und gleichzeitig teamorientiert ein.

9. Kommunikationsfähigkeit

Als Mitarbeiter der Sparkasse Oberhessen kommuniziere ich professionell.

10. Konfliktkompetenz

Als Mitarbeiter der Sparkasse Oberhessen gehe ich proaktiv und konstruktiv mit Konflikten und Schwierigkeiten um.

11. Führungskompetenz

Als Mitarbeiter der Sparkasse Oberhessen mit Führungsverantwortung lebe ich meine Führungsrolle aktiv und bin mir der damit verbundenen Vorbildfunktion bewusst.

Diese Aufgaben werden von Bürgerinnen und Bürgern aus Oberhessen und von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sparkasse wahrgenommen: Dies sind die beiden Landräte Jan Weckler (Vorsitzender des Verwaltungsrates) und Manfred Görig (stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrates); Myriam Gellner, die als Betriebsrätin bei der Frankfurt School of Finance & Management gGmbH tätig ist; Bettina Giller, stellv. Personalratsvorsitzende der Sparkasse; Büdingens Bürgermeister Benjamin Carlos Harris; Karlheinz Hofmann, Rentner aus Karben; die Personalratsvorsitzende der Sparkasse Birgit Horst; die Leiterin des Sparkassen-BeratungsCenters in Nidda Daniela Kirchner; die Erste Stadträtin der Stadt Karben Heike Liebel; Heike Müll, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Sparkasse; die Stadtverordnetenvorsteherin der Stadt Nidda Adelheid Spruck; Lauterbachs Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller; Reichelsheims ehemaliger Bürgermeister Gerd Wagner; der Sparkassenbedienstete Lothar Waltinger sowie der Leiter der Finanzabteilung der Stadt Ulrichstein Daniel Wolf.

Diese vielfältige Zusammensetzung des Kontrollorgans und die enge kommunale Bindung sorgen dafür, dass die Interessen der gesamten Kundschaft, aber auch die der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angemessen berücksichtigt werden. Die Verwaltungsratsmitglieder kennen die Bedürfnisse der Menschen und Unternehmen vor Ort, werden regelmäßig fachlich geschult – alleine in 2022 gab es sieben Fortbildungsangebote – und können die Sparkasse Oberhessen so bei der Ausübung ihres kommunalen Auftrags bestmöglich unterstützen.

Er wurde 1958 als älterer Sohn des späteren Lauterbacher Bürgermeisters Otto Falk geboren. Der Vater dreier Töchter wurde 1998 in den Vorstand der damaligen Sparkasse Vogelsbergkreis berufen. Nach vielen Jahren Zuständigkeit für das Privatkundengeschäft begleitete er im Jahr 2006 die Fusion zur Sparkasse Oberhessen. Hier gehörte er seitdem dem Vorstand an und wurde im Juli 2018 stellvertretender Vorstandsvorsitzender.

Sein Nachfolger in der Position des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse ist seither Roman Kubla, der dem Vorstand seit 2015 als Mitglied angehört.

Seit dem 1. April 2023 ergänzt Oliver Senteck den Vorstand als stellvertretendes Mitglied mit Sitz und Stimme. Senteck studierte Betriebswirtschaftslehre und kam 2002 als Verbandsprüfer im Rheinischen Sparkassen- und Giroverband (RSGV) in die Sparkassenorganisation. Er ist sowohl Steuerberater als auch examinierter Wirtschaftsprüfer. 2011 wechselte er als Direktor Gesamtbanksteuerung zur Sparkasse Düren mit Verantwortung für die strategische Planung, das Controlling, das Rechnungswesen sowie das gesamte Kreditgeschäft und das Kreditsekretariat. 2018 kam der ausgewiesene Experte für Bilanzanalyse, strategische Planung und Ratingverfahren als Leiter Unternehmensentwicklung zur Sparkasse Oberhessen. Hier wurde er im April 2018 zum Verhinderungsvertreter des Vorstandes berufen. Der 50-Jährige Senteck ist verheiratet, hat einen kleinen Sohn und wohnt in Bad Nauheim.

„Wir danken Thomas Falk für die vielen Jahre der hervorragenden und fruchtbaren Zusammenarbeit. Er hat sich immer mit voller Kraft dafür eingesetzt, unsere Sparkasse auf sicherem Kurs zu halten“, erklären Frank Dehnke und Roman Kubla. „Gleichzeitig freut es uns, mit Oliver Senteck einen erfahren, umsichtigen und vorausschauenden Kollegen für unser Vorstandsteam gewonnen zu haben.“