Zeitenwende

2022 - ein Jahr der Veränderungen

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Zeitenwende

2022 – ein Jahr hat uns bewegt

Sehr geehrte Damen und Herren,
werte Kunden und Geschäftspartner,

Zeitenwende – das ist der Begriff für das Jahr 2022. Schon im Februar prognostizierte uns Bundeskanzler Olaf Scholz einen tiefgreifenden Wandel und traf damit voll ins Schwarze. Nachdem uns zwei Jahre lang die Corona-Pandemie Sorgen machte, wiesen Anfang 2022 zwar noch alle Zeichen auf eine wirtschaftliche Erholung, doch dann kam der Ukrainekrieg. Nun trafen unsere Kundinnen und Kunden sowie die Wirtschaft auf eine Gemengelage aus hohen Energiekosten, Inflation, schwindender Kaufkraft und großen Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Aussichten.

So wurde das gesamte Jahr von vielen fordernden Einflüssen bestimmt: Der Zins war plötzlich zurück – nach acht Jahren Null- beziehungsweise Negativzinsen wurden die Zinsen im Euroraum erstmals wieder positiv. Was für Sparer eine gute Nachricht war, wurde für Kreditnehmer zur neuen Herausforderung. Als ständige Begleiter beschäftigten uns die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit – dabei ging es sowohl um unsere Produkte als auch um unser Handeln als Unternehmen selbst. Und auch als Arbeitgeberin standen wir durch den Fachkräftemangel am Arbeitsmarkt vor Herausforderungen.

Diese Faktoren machten 2022 zu einem besonderen Jahr. Wir alle im Management der Sparkasse Oberhessen blicken auf viele Jahre Berufserfahrung zurück und können uns an kein vergleichbares Jahr erinnern, in dem Hoffen und Bangen so dramatisch nahe beieinander lagen. Dennoch: Durch dieses unruhige Fahrwasser sind wir auf ruhigem Kurs gekommen und können gute Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentieren.

Unser Dank für eine herausragende Zusammenarbeit geht an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Auszubildenden, an unseren Verwaltungsrat sowie den Personalrat. Vor allem danken wir aber unseren Kundinnen und Kunden dafür, dass sie der Sparkasse Oberhessen als Finanzpartnerin vertrauen.

Herzliche Grüße
der Vorstand der Sparkasse Oberhessen

Der Vorstand der Sparkasse Oberhessen (v. l.):
Frank Dehnke, Vorsitzender des Vorstandes;
Roman Kubla, stv. Vorsitzender des Vorstandes;
Oliver Senteck, Mitglied des Vorstandes

Zeitenwende
für unsere Unternehmen

Rezession, Insolvenzen und Entlassungen – das Schreckensszenario des letzten Jahres ist ausgeblieben. Die mittelständische Wirtschaft hat sich bislang als krisenfest erwiesen.

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Zeitenwende
für uns alle

Nach acht Jahren Null- beziehungsweise Negativzinsen waren die Zinsen im Euroraum erstmals im Sommer 2022 wieder positiv.

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Zeitenwende
für unsere Zukunft

Mit gutem Beispiel vorangehen: Aus unserer Sicht ist dies eine der wichtigsten Aufgaben, um nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.

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Zeitenwende
für unsere Gesellschaft

2022 gingen die ehrenamtlich Aktiven in eine anfangs noch verhaltene Normalität zurück. Die neubelebten Angebote wurden dankbar angenommen.

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Zeitenwende
für uns als Arbeitgeberin

Viele Branchen leiden unter dem Fachkräftemangel – so auch die Banken und Sparkassen. Fach- und Nachwuchskräfte sind heiß begehrt am Arbeitsmarkt.

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Zeitenwende
für unsere Unternehmenskultur

Ein hervorragendes Team ist unsere Stärke – wir arbeiten mit Spaß und Leidenschaft und machen uns gegenseitig stark.

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Zeitenwende
für unseren Verwaltungsrat

Als oberstes Kontroll- und Beratungsgremium überwacht und begleitet der Verwaltungsrat die Arbeit des Vorstandes.

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Zeitenwende
für unseren Vorstand

Der stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes Thomas Falk ist zum 31. März 2023 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen.

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Zeitenwende
- auf allen Kanälen für unsere Kunden da

Ob digital oder analog: Die Sparkasse Oberhessen legt großen Wert auf langfristige Kundenbeziehungen und berät persönlich sowie online qualitativ hochwertig und umfassend.

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Zeitenwende

für unsere Unternehmen –
der Mittelstand zwischen
Herausforderungen und
Chancen

Eine gute Nachricht steht rückblickend im Vordergrund: Rezession, Insolvenzen und Entlassungen – das Schreckensszenario des letzten Jahres ist ausgeblieben. Die mittelständische Wirtschaft hat sich bislang als krisenfest erwiesen, doch der Weg war für alle Beteiligten anspruchsvoll. Schon in der Corona-Krise verstand sich die Sparkasse Oberhessen als verlässliche Rat- und Tatgeberin für ihre mittelständischen Kunden. Dies galt es jetzt fortzusetzen.

Zeitenwende

für uns alle – Geld sparen
und Geld leihen unter
anderen Vorzeichen

In Deutschland steht das Sparen traditionell hoch im Kurs. Nach acht Jahren Null- beziehungsweise Negativzinsen waren die Zinsen im Euroraum erstmals im Sommer 2022 wieder positiv. Der freudigen Nachricht für Sparer standen die steigende Inflation und damit einhergehend häufig geringere Rücklagemöglichkeiten entgegen. Auch die Unsicherheiten an den Börsen und auf den Weltmärkten machen es besonders für Privatkundinnen und -kunden schwierig, den Überblick zu behalten.

Zeitenwende

für unsere Zukunft –
nachhaltiges Handeln
hat viele Facetten

Mit gutem Beispiel vorangehen: Aus unserer Sicht ist dies eine der wichtigsten Aufgaben, um nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Die Themen Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung hat die Sparkasse Oberhessen daher als Leitgedanken in ihrer Strategie verankert. So haben wir eine „Selbstverpflichtung Klimaschutz“ der Sparkassen-Finanzgruppe unterzeichnet, die ganz klar das Ziel vorgibt, unseren Geschäftsbetrieb bis zum Jahr 2035 CO2-neutral zu gestalten.

Zeitenwende

für unsere Gesellschaft –
gemeinsam feiern,
gemeinsam bewegen,
gemeinsam Gutes tun

Über zwei Jahre lang legte die Corona-Pandemie das kulturelle, sportliche, soziale – kurz: nahezu das gesamte gesellschaftliche – Leben lahm. 2022 gingen die ehrenamtlich Aktiven in eine anfangs noch verhaltene Normalität zurück. Die neubelebten Angebote wurden dankbar angenommen: Die Wiederauflage des „Strolchenlaufs“ in Lauterbach, eine Gemeinschaftsproduktion der Sparkasse und der Vogelsberger Kreisstadt, startete mit einem Rekord – über 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer schnürten sich die Laufschuhe für den Fünf-Kilometer-Lauf. Bei der anschließenden Läuferparty wurde ausgelassen gefeiert.

Zeitenwende

für uns als Arbeitgeberin –
wertvolle Talente gesucht

Viele Branchen leiden unter dem Fachkräftemangel – so auch die Banken und Sparkassen. Fach- und Nachwuchskräfte sind heiß begehrt am Arbeitsmarkt und noch im November 2022 hatte die Sparkasse über 60 offene Stellen. Viele davon konnten wir bis dato besetzen und punkteten bei unseren „Neuen“ mit unserem fairen Umgang untereinander sowie attraktiven Arbeitnehmervorteilen: Arbeit, Karriere und Privatleben können dank flexibler Arbeitszeiten, individueller Teilzeitmodelle und mobilem Arbeiten von zu Hause aus optimal verknüpft werden. Ergänzt wird das durch die Sicherheit des öffentlichen Dienstes und weiterer Benefits.

Zeitenwende

für unsere Unternehmenskultur –
für ein wertvolles, positives und produktives Miteinander

Ein hervorragendes Team ist unsere Stärke – wir arbeiten mit Spaß und Leidenschaft und machen uns gegenseitig stark. Dabei leiten uns elf Werte, die wir selbst definiert haben und hier vorstellen möchten. Im Kern ist das Miteinander geprägt von Klarheit in der Sache und gleichzeitiger Wertschätzung des Menschen.

Zeitenwende

für unseren Verwaltungsrat –
Beratung durch kluge Köpfe immer wichtiger

Digital, krisenfest, nachhaltig – das sind nur drei beispielhafte aktuelle Anforderungen in der Bankenbranche. Um das eigene Haus zukunftssicher und wettbewerbsfähig aufzustellen, braucht es eine passende Geschäftsstrategie, die mit den aktuellen Entwicklungen Schritt hält, und eine vorausschauende Risikostrategie. Diese festzulegen ist eine der originären Aufgaben eines Sparkassenvorstandes. Als oberstes Kontroll- und Beratungsgremium überwacht und begleitet der Verwaltungsrat die Arbeit des Vorstandes, stellt den Jahresabschluss fest und wirkt bei Grundsatzentscheidungen mit.

Zeitenwende

für unseren Vorstand –
mach‘s gut, Thomas Falk,
willkommen Oliver Senteck

Ende 2022 blickte Thomas Falk auf rund 35 Jahre Sparkassenerfahrung – viele Jahre davon im Management der Sparkasse – zurück. Mit Beginn des Jahres 2023 brachen die letzten drei Wirkungsmonate für ihn an: Der stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes ist zum 31. März 2023 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen.

Zeitenwende

2022 – auf allen Kanälen
für unsere Kunden da

Neben all den weltweiten Turbulenzen hat eine weitere Entwicklung in den vergangenen Jahren maßgeblich unseren Alltag verändert: der Megatrend Digitalisierung. Die Corona-Pandemie hat dabei wie ein Katalysator gewirkt, eine Vielzahl technologischer Innovationen gefördert und unseren Alltag digitaler gemacht. Hier ist die Sparkasse Oberhessen nicht nur sprichwörtlich ausgezeichnet aufgestellt: Mit der Note „sehr gut“ gehören wir erneut zu den modernsten Banken. Wie im Vorjahr bewertete das renommierte Deutsche Institut für Bankentests in Zusammenarbeit mit WELT die besten Banken und Sparkassen auf dem Gebiet des digitalen Bankings. Ein solches Qualitätssiegel von kompetenter und unabhängiger Stelle ist eine wichtige Bestätigung unserer Digitalstrategie und weist den Weg in die Zukunft.

Ob digital oder analog: Die Sparkasse Oberhessen legt großen Wert auf langfristige Kundenbeziehungen und berät persönlich sowie online qualitativ hochwertig und umfassend. So haben wir bereits zum zweiten Mal in Folge vom renommierten F.A.Z.-Institut die begehrte Auszeichnung als DEUTSCHLAND FAIRSTES UNTERNEHMEN erhalten. In der Studie wurden rund 15.000 Unternehmen analysiert und „Fairness“ aus verschiedenen Perspektiven betrachtet: Hierbei wurden die Bereiche Produkt und Service, Preis-Leistung, Kundenzufriedenheit, Arbeitgeber-Fairness und Nachhaltigkeit untersucht.

Persönliche Beratung

vor Ort von 8 bis 20 Uhr und Selbstbedienung an 174 Geräten

Kunden-Service

06031 86-9444
montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr mit ausgebildeten Sparkassenberatern

Internetfiliale & Sparkassen-App

per Computer, Tablet und Smartphone

Bargeld-Versandservice

bis 500 Euro

Fahrbare Filiale

mit 42 Haltestellen im Vogelsbergkreis

Zeitenwende

2022 – Zahlen, Daten, Fakten

Kreditgeschäft

Kundenkreditbestand gesamt: 4,2 Mrd. Euro

  • 6.275 Neukredite (Gesamtvolumen von 953,2 Mio. Euro)
  • davon 492,2 Mio. Euro neue Immobilienkredite
  • davon 416 Mio. Euro neue gewerbliche Kredite

Vermögensbildung

Kundeneinlagen: 4,8 Mrd. Euro

  • 36.962 Kundendepots
  • Depotbestand: rund 1,5 Mrd. Euro

Girokonten

180.331 Girokonten

  • 131.207 Nutzer/-innen des Online-Banking
  • 73,37 % der privaten bzw. 90 % der Geschäftsgirokonten werden online geführt
  • 61.166 Installationen der S-Appp

Jahresabschluss

Bilanzsumme: knapp 6 Mrd. Euro

  • CIR: 67,2
  • Bilanzgewinn: 1,7 Mio. Euro

Verlässlicher Partner
im Gemeinwohl

640.000 Euro

  • 1.026 gemeinnützige Projekte

Sonder-Budgets und besondere Maßnahmen:

  • 75.000 Euro für die heimischen Tafeln
  • 30.000 Euro für das Programm „Herz für Geflüchtete“
  • 15.000 Euro spendete die Sparkasse an den
    klimafairein e. V. in Mücke

Stabiler Arbeitgeber

  • Rund 800 Beschäftigte
  • Über 50 Auszubildende (inkl. Dual Studierende)

Wichtiger Steuerzahler

Rund 3 Mio. Euro

Unsere Standorte
bleiben wichtig

  • 22 BeratungsCenter
  • 28 SB-Filialen
  • davon 6 Filialen mit Beratungsangebot
  • davon 8 Filialen in Kooperation mit VR-Banken
  • Fahrbare Filiale mit 42 Haltestellen im Vogelsbergkreis

Unser Jahresabschluss 2022

Ausblick 2023 und Prognosebericht

Die nach­folgenden Aus­führungen sind aufgrund der aktuellen volks­wirtschaftlichen Rahmen­bedingungen und deren nicht voll­ständig ab­sehbaren Aus­wirkungen auf die Wirtschafts­entwicklung und somit auch auf die Spar­kasse Oberhessen mit hohen Prognose­unsicher­heiten verbunden.

Die regionalen Rahmen­bedingungen lassen grund­sätzlich ein Fort­bestehen der insgesamt zufrieden­stellenden Geschäfts­entwicklung der Sparkasse Oberhessen erwarten. Diese könnten allerdings auch durch viel­fältige weitere exogene Faktoren bestimmt werden:

  • Die welt­politische Lage und der Konjunktur­verlauf be­einflussen die Zins­entwicklung und die Liquiditäts­ver­sorgung.
  • Das weitere Vor­gehen der Europäischen Zentral­bank (EZB, in Bezug auf die durch sie gesteuerten Zins­sätze) und die Aus­wirkungen des Krieges gegen die Ukraine werden die Ent­wicklung prägen.
  • Die aus­laufenden Effekte der Corona-Pandemie sollten hingegen an Ein­fluss verlieren.

Auf dieser Basis schließen wir uns den im Folgenden ge­nannten ge­meinsamen Pro­gnosen der Chef­volkswirte der Spar­kassen-Finanzgruppe für das Jahr 2023 an:

  • Wahrscheinlich preis­bereinigter Rück­gang des deutschen BIP in Höhe von 0,8 %.
  • Die Spar­quote würde mit 9,8 % auf das Vor-Pandemie-Niveau zurückgehen.
  • Die Zahl der Erwerbs­tätigen sollte nur leicht zurückgehen.
  • Jahres­durchschnittlicher An­stieg der Verbraucher­preise von 8,0 % in Deutsch­land und 7,0 % im Euro­raum.
  • Nachlassender Inflations­druck ab 2024.
  • Fortsetzung des geld­politischen Straffungs­kurses der EZB.

Prognosen der Deutschen Bundes­bank gehen in ihren Per­spektiven hin­sichtlich der staat­lichen Aus­gaben von Folgendem aus:

  • Weitere Unter­stützungsmaß­nahmen für private Haus­halte und Unter­nehmen infolge der Energie­krise notwendig.
  • Weiter steigendes staat­liches Defizit.
  • Mehr­ausgaben für staatl­iche Investitionen sowie für Klima­politik und Verteidigung.

Die folgenden Analysen beruhen auf den Erwartungen und Prognosen aus unserer mittel­fristigen Geschäfts­planung vom November 2022 unter Berück­sichtigung der aktuellen Hoch­rechnung zum Halb­jahres­stand 2023. Die tatsäch­lichen Ent­wicklungen können ins­besondere durch die beschriebene hohe Planungs­un­sicherheit von diesen Er­wartungen und Prognosen ab­weichen. Wir verfügen über Instrumente und Prozesse, um Ab­weichungen von unseren Er­wartungen zu erkennen, zu analysieren und gegebenen­falls steuernd zu handeln.

Im kunden­bezogenen Kredit­geschäft sehen wir zur Stärkung unserer Markt­anteile und zur Stei­gerung der Erträge weiterhin ein kontinu­ierliches Wachs­tum – unter Berück­sichtigung eines an­gemessenen Chance-Risiko-Verhältnisses sowie unserer satzungs­mäßigen Auftrags­ziele – vor.

Im kunden­bezogenen Passiv­geschäft planten wir mit einem Volumen­wachstum von 3,0 % durch das ge­stiegene Zins­niveau. Nach aktueller Prognose wird dieser Wert jedoch durch den zunehmenden Wettbewerbs­druck deutlich niedriger aus­fallen.

Im Deka- und Depot-B-Geschäft streben wir für 2023 ein ähnliches Niveau des Provisions­über­schusses wie im Vor­jahr an.

Im Eigen­geschäft sind weiterhin moderate Aus­weitungen der Fonds- und Wert­papier­investments vor­gesehen. Für Renten­papiere ist im Wesentlichen die Re­investition von Fällig­keiten geplant, welche für Lauf­zeiten von 10 Jahren vor­gesehen sind.

Die Entwicklung des Zins­überschusses unter­liegt 2023 weiterhin in großem Maße externen Einfluss­faktoren (ins­besondere der Geld­politik der EZB). Auf­grund der ge­stiegenen Zinsen im Jahr 2023 gehen wir davon aus, dass der Zins­überschuss im Ver­gleich zum Vor­jahr deutlich steigen wird.

Die Ent­wicklung beim Pro­visions­überschuss wird für 2023 positiv ein­geschätzt. Im Ver­gleich zum realisierten Ergebnis des Vorjahres planen wir eine deut­liche Steigerung um ca. 6,3 %.

Die Verwaltungs­auf­wendungen werden aller Vor­aus­sicht nach deutlich höher als im Vorjahr aus­fallen. Bedingt durch tarif­liche Stei­gerungen, die Be­setzung von bis zu 58 zu­sätzlichen Stellen, gestiegene Energie­kosten und weitere inflations­induzierte Auf­wendungen werden sowohl der Personal- als auch der Sach­aufwand im Jahr 2023 deutlich höher geplant.

Unter Würdigung aller vor­genannten Faktoren er­warten wir im Geschäftsjahr 2023 einen deutlichen Anstieg des Betriebs­ergebnisses vor Be­wertung. Wir rechnen mit einem Wert von ca. 46,7 Mio. Euro. Der aktuelle Prognose­wert liegt sogar noch deutlich da­rüber. Das Auf­wands-Ertrags-Verhältnis wird dem­nach deutlich auf 65,0 % sinken; der aktuelle Prognose­wert liegt folglich deutlich darunter.

Für unser Bewertungs­ergebnis Wert­papier­geschäft 2023 sahen wir zum Planungs­zeitpunkt im vierten Quartal 2022 hohe Zu­schreibungen vor. Diese standen im Zusammenhang mit erwarteten Ab­schreibungen im Jahr 2022. Auf­grund von Be­wertungen zum gemilderten Niederst­wert im eigenen Wert­papier­bestand zum Jahres­ende 2022 konnte der Ab­schreibungs­bedarf deutlich reduziert werden. Dem­ent­sprechend werden auch die Zus­chreibungen in den Folge­jahren deutlich geringer ausfallen. Ins­gesamt rechnen wir mit einem deutlich verbesserten Bewertungs­ergebnis im Wert­papier­geschäft.

Die Risiko­vor­sorge aus dem kunden­bezogenen Kredit­geschäft sehen wir als eine wesentliche Ein­fluss­größe auf unser Be­wertungs­ergebnis 2023 an. Wir er­warten, dass das Be­wertungs­ergebnis Kredit­geschäft in 2023 deutlich höher ausfällt, als im Vor­jahr.

Aller­dings kann das Be­wertungs­ergebnis in 2023 in starkem Maße auch durch weitere exogene Faktoren, wie Ver­änderungen an den Finanz­märkten oder zunehmende politische Unsicher­heiten – Stichwort Ukraine­krieg –, negativ be­einträchtigt werden.

Nach Ein­beziehung aller Prämissen ergibt sich eine geplante wirtschaftliche Eigen­kapital-Rentabilität vor Steuern für 2023 von 5,6 %. Der aktuelle Prognose­wert liegt sogar noch leicht darüber.

Sofern unsere Annahmen und Prognosen eintreten, wird in 2023 der Jahres­überschuss deutlich gesteigert werden. Auf Basis der aktuellen Hoch­rechnungen wird für das laufende Jahr 2023 jedoch ein merklich niedrigeres Jahres­ergebnis prognostiziert als noch in den Planungs­rechnungen vom November 2022.

Unter Be­rücksichtigung der gemilderten Wert­papier­bewertung im Bewertungs­ergebnis Wert­papier­geschäft haben wir unsere jährliche Kapital­planung für 2023 und die Folge­jahre erstellt, welche auch die neuen Kapital­puffer­anforderungen der BaFin berücksichtigt. Per Allgemein­verfügung hat diese zwei neue Puffer­an­forderungen erlassen, die zum 1. Februar 2023 von den Instituten ein­zu­halten sind. So ist ein inländischer anti­zyklischer Kapital­puffer in Höhe von 0,75 % sowie ein Kapital­puffer für systemische Risiken für Wohn­immobilien­finanzierungen in Höhe von 2 % (bezogen auf aufsichtlich privilegierte Wohn­immobilien) ein­zu­halten.

Die weitere gesamt­wirtschaftliche Ent­wicklung könnte sowohl negative Aus­wirkungen durch rezessive Tendenzen und die Folgen des Ukraine­kriegs als auch positive Impulse aufgrund des gestiegenen Zins­niveaus auf die Geschäfts­ent­wicklung haben. Diese multiplen Effekte unter­schiedlicher Szenarien erhöhen die Unsicher­heit von Prognosen.

Mit einem negativen Konjunktur­verlauf könnte es zu einer Zunahme an Insolvenzen und infolge­dessen zu Ausfällen im Kredit­geschäft kommen. Ein Auf­schwung der Konjunktur könnte hingegen die wirtschaft­lichen Chancen unserer Kredit­nehmer und Emittenten verbessern und positive Aus­wirkungen auf die Bonitäts­struktur unseres Port­folios und damit auf unsere Wert­berichtigungs­bedarfe haben.

Ebenso besteht eine Chance in einer Erholung der Geld- und Kapital­märkte, um höhere Erträge im Wert­papier­geschäft zu generieren. Anderer­seits führen ein sich veränderndes Kunden­verhalten durch die fortschreitende Digitalisierung und der starke Wettbewerb auf dem Banken­markt zu Risiko­potenzialen für die Ertrags­lage.

Risiken im Aufwand ergeben sich durch mögliche inflations­induzierte Aufwands­steigerungen und höhere Aufwendungen für steigende aufsichts­rechtliche An­forderungen. Auch die Entwicklungen des demo­grafischen Wandels und der stärker werdende Fach­kräfte­mangel bergen Risiken für die personellen Kapazitäten.

Insgesamt schätzen wir unsere wirtschaft­liche und finanzielle Situation für die kommenden Jahre als stabil ein. Wir streben in den auf 2023 folgenden Jahren an, unsere solide Eigen­kapital­basis weiter zu erhalten. Nach unserer Kapital­planung rechnen wir für Ende 2023 mit einer harten Kern­kapital­quote von mindestens 16,0 %.

Die Sparkasse ist derzeit umfassend mit liquiden Mitteln aus­ge­stattet. Alle aufsichts­recht­lichen Kenn­zahlen zur Liquidität, wie die LCR und die NSFR, werden eingehalten. Dies wird auch in Zukunft sicher­ge­stellt. Die LCR als einen der bedeutsamsten Leistung­sindikatoren planen wir im grünen Bereich unseres Ampel­systems zu halten (> 120 %).

Mit unserer strategischen Positionierung begegnen wir den sich ab­zeichnenden Her­aus­forderungen. Unser Ziel ist, die Markt- und Ertrags­potenziale noch gezielter aus­zu­schöpfen. Auch im Jahr 2023 werden wir weiter an der kontinuierlichen Ent­wicklung unseres Ver­triebs­erfolges arbeiten.

Wir orientieren uns an den Grundsatz­zielen der Sparkassen-Finanz­gruppe und werden unsere strategische Aus­richtung auch in Zukunft kontinuierlich an die ver­änderten An­forderungen der Finanz­dienst­leistung­smärkte an­passen und fort­schreiben. Mit der an­haltenden Ver­besserung der Prozess­effizienz wollen wir auch 2023 einen wichtigen Beitrag für unsere Rentabilitäts­politik leisten. Wir sehen uns für die künftigen Heraus­forderungen im Finanz­dienst­leistungs­markt gut gerüstet.

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